Hallo Leute,

heute möchte ich euch jemanden Vorstellen,
einen Mann den ich vor einigen Jahren, über den Messenger *ICQ* kennen gelernt habe,
er heißt Francois Diogo ist 49 Jahre alt und lebt in Westafrika, im Staat Benin, in der Stadt Cotonou.

Als er mich vor, ich glaube ca 5 Jahren oder sind es schon mehr :-)
über den ICQ plötzlich Ansprach, hatte ich meinen PC noch nicht lange und kannte mich auch mit dem Internet noch nicht so gut aus, als ich ihm Vorsichtig antwortet und er mir sagte wo er lebt, dachte ich da will mich jemand verscheißern...grins
...da war ein Mann in Afrika und schrieb einfach mit mir, als wenn er ein Haus weiter wohnt, das war schon eine tolle erste Erfahrung, für mich, wie klein doch das Internet die Welt macht.

Im laufe der Jahre ist aus dem Bekannten am andern Ende der Welt, ein Freund geworden, auch wenn wir uns noch nie persönlich begegnet sind, ich habe viel von ihm und seiner Kultur erfahren und ihm auch viel über mich und mein Leben erzählt.
Da er in Deutschland, Amerika und auch Wien, Sprachen studiert hat, unter anderem auch Deutsch, ist es natürlich toll, weil wir uns in Deutsch unterhalten können.

Tja wie schon gesagt hat *Frani* Sprachen studiert, ich glaube er kann an die 5 oder 6 Sprachen sprechen und schreiben, unter anderem auch einige Afrikanische, denn auch in seinem Land, hat jede Region so seinen eigenen Dialekt.
Benin gehörte damals zu Frankreich und darum ist die Amtssprache dort Französisch....puuhh noch eine Sprache mehr.

Leider ist es so das Frani ein Intelligenter, unheimlich netter Mann ist, der nach dem Studium zurück nach Afrika zurück gegangen ist, um sich dort mit seinem Wissen, einen Beruf und ein Leben aufzubauen, was aber leider nicht geklappt hat :-(

Das leben in Westafrika wird durch Unruhen und Vetternwirtschaft des Staates, für die Einheimischen sehr erschwert.
Frani hat sich zwar ein kleines Übersetzer-Büro erschaffen, aber er hat so wenig zu tun, das er nicht einmal seinen Lebensunterhalt damit bestreiten kann, er lebt auf dem Grundstück seines Bruders, weil er sich, durch seine Arbeit, nicht einmal eine eigene Wohnung finanzieren kann.
Er hat mittlerweile auch keinen Internet- Anschluß mehr, erst einmal wurde das sowieso durch die Unruhen ständig unterbrochen, außerdem sind die Kosten viel zu hoch,
den so etwas wie eine billige Flatrate , oder Billig-Anbieter, gibt es dort nicht.
Also konnte er sich das nicht mehr leisten, aber wir haben einen Weg gefunden trotzdem den Kontakt zueinander zu halten.
Zuerst habe ich ihm Briefe geschrieben, die aber manchmal auch nicht angekommen sind, mittlerweile geht er ab und zu in ein InternetCafe und schreibt mir von dort aus und ruft dort auch seine eMails ab.

Nur hat er über das Internet natürlich auch eine menge Schreiben bekommen, die er dann übersetzt hat und dem Kunden dann per Mail auch wieder zurück gesendet hat, auch das fällt jetzt leider weg.
Er hat gelernt mit diesen Dingen zu leben, aber er Träumt immer noch von einem tollen Job und einer Frau, denn er lebt leider alleine.
Ich denke das Leben dort ist für ihn noch schlimmer, wie für die anderen Menschen, denn er hat einen Teil seines Lebens, in Deutschland und Amerika gelebt, und weiß was das Leben hier für Vorteile haben kann.
Ich kann mir Vorstellen das er oft Nachts wach liegt und davon träumt, wie es wäre wenn er damals hier geblieben wäre.

Er ist ein Freund und ich hoffe mit und für ihn, das er noch etwas an seinem Leben dort ändern kann, denn er arbeitet daran....und er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben....und das ist auch gut so, ich drücke ihm alle Daumen die ich habe.

so bis bald
eure Geli