Die Kiste der Pandora......

Dies ist eine Seite auf der ich über meine Gedanken schreiben werde, Dinge die mich bewegen die mich ärgern und die mir keine Ruhe lassen Dinge die jeden Tag um mich herum passieren.....seid gespannt was aus dieser Kiste der Pandora heraus quillt.......

Tuesday, June 05, 2007

Hallo Leute,

heute möchte ich euch eine Geschichte erzählen, sie ist nicht schön, aber wahr, denn sie handelt von MIR.
Ich habe lange überlegt ob ich sie euch zeigen soll, ich habe sie damals geschrieben um, das was mir passiert ist besser verarbeiten zu können, es hat mir gut getan sie zu schreiben, auch wenn ich nichts an meinem Schicksal ändern kann....ich kann nur damit leben so gut wie es geht....ich bin Krank aber ich möchte trotzdem Leben und Spaß haben und die Liebe geniessen, mit einem Mann der mich versteht, der zu mir steht und auch mit meiner Krankheit leben kann .....denn ich bin NICHT blöd, sondern nur Krank.

Leben müssen mit schwerer Krankheit, in unserer heutigen Zeit , aber wie lässt man uns Leben ???

Meine Name ist Angelika Schaer, ich bin 47 Jahre alt und wohne in Berlin- Spandau.
Bis zu meinem 42zigsten Geburtstag war die Welt für mich noch in Ordnung, ich hatte einen tollen Job, habe gut verdient, hatte eine feste Beziehung und lebte mein Leben so abwechslungsreich wie es mir gefiel.

Aber dann geschah etwas womit niemand gerechnet hatte, ich am aller wenigsten,
ich habe seid meiner Geburt eine Stoffwechselkrankheit, mit der ich hin und wieder einige Probleme hatte, sonst aber damit Leben konnte.

Dann im Herbst 1999 begann es plötzlich, ohne Vorwarnung starke Schwindelanfälle, bei jeder Bewegung meines Kopfes wurde mir unheimlich Übel und ich viel einfach um, im Krankenhaus kam dann heraus das der Gleichgewichtssinn im Innenohr ausgefallen ist, es konnte mir aber niemand erklären wovon das kam.
Nach zwei Wochen im Krankenhaus ging es mir etwas besser und ich konnte wieder nach Hause.
Plötzlich bekam mein Partner und auch andere Menschen in meinem Umfeld mit, das ich immer öfters unkontrollierte Bewegungen machte, die ich selber nicht spürte.
ich glaubte den anderen natürlich nicht weil ich davon wie gesagt nichts mitbekam.

Plötzlich es war der 24.12.1999 bekam ich Nachts starke Krampfanfälle, mein Partner reagierte richtig und rief sofort einen Krankenwagen.
Nach einigen Untersuchungen im Krankenhaus und vielen Krampfanfällen später, waren sich die Ärzte sicher das ich starke „Epileptische Krampfanfälle“ hatte, die wahrscheinlich von meiner angeborenen Stoffwechselkrankheit ausgelöst wurden.
ich lag 10 Tage im Dämmerschlaf, als ich wieder zu mir kam, erkannte ich niemanden mehr außer meinem Freund, der sich in dieser Zeit sehr um mich gekümmert hat, ich konnte nicht mehr richtig laufen und nicht mehr richtig sprechen
und konnte mich an kaum etwas aus meinem Leben erinnern, es war einfach weg.
Ich mußte noch einige Wochen in der Klinik bleiben, dann konnte ich endlich wieder nach Hause, konnte mich aber immer noch nicht selber Versorgen und war auf die Hilfe meines Freundes angewiesen.
Eigentlich sollte ich sofort in eine „Reha“ ich wollte aber nicht wahr haben das ich so etwas dringend nötig hatte, bis ich selber merkte das ich meine Wohnung nicht alleine verlassen konnte und auch so nicht alleine zu recht kam.
Danach folgten fast vier Monate „Reha“, in denen ich mit eisernen Willen meinen Körper wieder in den Griff bekam, auch mein Gedächtnis kam nach langen hartem Training in der Reha wieder zurück, wenn auch bis heute nicht vollständig, an Teile meines Lebens kann ich mich bis heute nicht erinnern,
auch an die Zeit im Krankenhaus und an meine Anfälle nicht.....aber das ist wohl auch gut so.

Seid dem muss ich alle 4 Stunden schwere Medikamente einnehmen, bei denen man sich fragt ob es das wert ist sie zu nehmen, weil die Nebenwirkungen eigentlich genauso gefährlich sind wie meine Krankheiten selber.

Ich mußte ab jetzt sehr viele Einschränkungen in meinem Leben in Kauf nehmen, keiner Anstrengungen mehr, so gut wie keine Sportarten mehr kein Radfahren eigentlich auch nicht mehr Autofahren, Dinge wie schwimmen .....darf ich nicht alleine es muss immer jemand dicht an meiner Seite bleiben an dem ich mich Notfalls festhalten kann, weil diese Dinge jeder Zeit neue Krampfanfälle auslösen könnten und dabei sterben jedes mal immer mehr Gehirnzellen ab.
Ich war mein Leben lang einigermaßen Sportlich.....alles vorbei.....
und fragte mich immer wieder ob ich das auch wollte......wollte ich mit diesen Einschränkungen so Leben.......nein wollte ich nicht, ich wollte mein altes Leben wieder zurück und das machte mich fix und fertig.
Mein Leben war aus meiner Sicht so nicht mehr Lebenswert, ich viel in tiefe Depressionen und kam zu dem für mich einzigsten Ausweg.....“Selbstmord“,
ich schluckte Tabletten, wurde aber von meinem Freund gefunden und wieder einmal in ein Krankenhaus gefahren, diesmal auch noch in die Geschlossene, dort kommt man nach einem Selbstmord-Versuch wohl automatisch hin.
Da hatte ich mir was schönes eingebrockt......toll, jetzt auch noch hinter Gittern.

Nach dem ich wieder zu mir kam, habe mich eine ganze Weile mit dem Arzt dort Unterhalten und ihm erklärt warum ich das getan habe, er sagte das er mein Lage und meinen Beweggrund gut Verstehen kann, nach diesem schrecklichen Erlebnis das ich hinter mir hatte, würde wohl jeder Verzweifeln,
normalerweise muss man noch einige Tage in der Klinik bleiben, aber da der Arzt mich Verstehen konnte sagt er, ich sollte so einen Scheiß aber nie wieder machen, danach durfte ich wieder nach Hause und habe meine ganze Lage noch einmal überdacht.

Ich habe dann nach einem dreiviertel Jahr wieder Versucht Arbeiten zu gehen, ich wollte wenigstens das wieder so gut machen wie vorher, es war ein Stück Leben das ich Versuchte auf diesem Wege wieder zurück zu bekommen.
Obwohl meine Ärzte mir immer wieder rieten NICHT mehr zu Arbeiten, wollte und konnte ich das nicht Akzeptieren.
Ich Arbeitete nicht mehr voll sondern nur noch Teilzeit, ich hatte einen leitenden Job im Einzelhandel, wo so etwas leicht möglich war.
Nach ein paar Wochen mußte so gar ich feststellen das ich das nicht schaffte und somit leider wirklich in Rente gehen mußte, die ich eigentlich schon seid drei Monaten bekam, ich hatte aber darauf verzichtet weil ich lieber Arbeiten gehen wollte.
Das war ein erneuerter schwerer Schlag für mich, der sehr schwer von mir zu Akzeptieren war, auch damit mußte ich erst einmal umgehen lernen, in diesem Alter in Rente und schwer Krank,
ich fühlte mich abgeschoben und ausgestoßen.
Dazu kam das ich von den schweren Nebenwirkungen der Medikamente immer mehr Schwierigkeiten bekam, meine Schilddrüse funktionierte plötzlich nicht mehr richtig, also mußte ich auch dagegen wieder andere Pillen einnehmen,
dann bekam ich auch noch schwere Asthma- Anfälle und muss seid dem auch dagegen etwas einnehmen, ich habe auch immer wieder Muskelschmerzen dann tut mir mein ganzer Körper weh.
Ich habe oft Wortfindungsprobleme, kann mich nicht mehr so Konzentrieren wie andere Menschen, egal ob ich etwas lese oder z.B. am Computer schreibe, meine Konzentration lässt schnell nach und ich vergesse auch teilweise Dinge.
Das alles sind große Probleme für mich und außerdem sehr peinlich wenn sie anderen Menschen auffallen......wie erkläre ich das den Menschen um mich herum ????
Was sehen sie dann in mir ?
denken sie ich bin Verrückt ?
denken sie ich bin zurückgeblieben ?
Was denken andere Menschen von mir ??

Das Wort Epilepsie hat auch bis heute immer noch einen schlimmen Klang, viele wissen nicht wie sie damit umgehen sollen.

Keiner der Ärzte konnte mir richtig erklären warum diese Dinge alle nach und nach auftraten, warum ich immer mehr bekam, aber nichts mehr wegging oder besser wurde, sie sagten nur das es an meinem Stoffwechsel liegt.

Dann war da noch die Sache mit meiner Figur, seid ich diese aggressiven Medikamente nehmen mußte, nahm ich immer mehr zu, worunter ich bis heute sehr leide, ich kann tun was ich will, auch gar nichts essen hilft nicht,
ich nehme jetzt zwar nicht mehr zu aber leider auch nicht mehr ab.
Ich sehe zwar nicht aus wie eine Tonne und ich bin auch nicht hässlich, aber ich fühle mich nicht mehr wohl in meiner Haut, meinem Freund hat es, wie er sagt, nichts ausgemacht.....aber ich hasse mich so.
Ich weiß nicht ob ich mich trauen würde mich einem anderem Mann zu zeigen, kann ein anderer Mann meinen Körper akzeptieren, wenn nicht mal ich es kann ??
Kann ein anderer Mann diese ganzen Dinge Akzeptieren ??
Würde er akzeptieren das er sein Leben lang immer ein wenig auf mich aufpassen müsste ?????

Die vielen Medikamente die ich regelmäßig bis an mein Lebensende einnehmen muss müssen natürlich auch alle bezahlt werden, aber wovon ? meine Rente ist nicht hoch und mein Freund ist jetzt Arbeitslos geworden, da kam das nächste Problem auf mich zu.
Ich mußte mich schon in der Vergangenheit bevor meine Rente durchkam mit den Ämtern umherschlagen, wie immer wenn es um Geld geht das die Behörden zahlen sollen, arbeiten diese Leute extrem langsam,
als wenn ich mir meine scheiß Krankheiten ausgesucht habe oder es toll finde sie zu haben damit ich nicht mehr arbeiten muss, echt toll unsere Behörden und unsere Gesetze.
Mit unserer neuen Gesundheitsreform fällt mir das Leben noch schwerer, obwohl ich natürlich kronisch Krank bin muß ich von dem

wenigen Geld das ich bekomme immer noch einen Teil meine Medikamente selber bezahlen, wie auch viele andere Dinge.
Es macht eigentlich keinen richtigen Spaß mehr so zu Leben.
Man wird Ausgegrenzt, abgewiesen, ausgelacht und so hingestellt als wenn man an seiner Krankheit selber Schuld hat, ich habe mir den Scheiß nicht ausgesucht, wenn ich könnte würde ich lieber wieder alles rückgängig machen und viel lieber arbeiten gehen, mein altes Leben wieder aufnehmen, das mir sehr gefallen hat.

Früher wo ich noch Gesund war und Arbeiten konnte, wo mich die Mühlen der Ämter noch nicht in der Mangel hatten, sind mir diese Dinge weniger Aufgefallen.
Aber es ist leider so das einem solche Dinge erst Auffallen wenn man selber davon betroffen ist, also auch selber zu dem schwächsten Glied unserer Gesellschaft gehört, auf dessen Kosten an allen Ecken und Enden gespart wird.

Ich habe diese „MEINE STORY“ geschrieben, weil ich damit aufrütteln möchte und andere zum Nachdenken bewegen möchte,
und ich habe sie geschrieben für die Menschen denen es vielleicht ähnlich geht wie mir,

und ich habe sie auch für ---MICH--- geschrieben.



1 Comments:

At 6/08/2007 05:35:00 PM, Anonymous Anonymous said...

Also, ich finde es wichtig das du darüber redest.Die anderen sehen jetzt vielleicht alles von einer ganz anderen, neuen, Seiteund das ist gut so. Also bleib am Lebn denn man kann auch mit Krankheiten (gut) leben. Besonders wichtig denke ich ds ein Freundeskreis dahinter steht. Und den hast du ja.Also Kopf hoch und schreib weiter wenn es dir hilft.

 

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